Die Sprecher bei 20plusX 2011
Ruedi Baur
Ruedi Baur wurde 1956 in Paris geboren und ist in Frankreich aufgewachsen. Den Beruf des Grafikers hat er bei Michael Baviera in der Schweiz erlernt, wo er 1979 an der Schule für Gestaltung in Zürich ein Diplom in Grafikdesign erworben hat. Nachdem er 1983 in Lyon das Atelier Bbv gegründet hat, wurde er 1989 Mitbegründer des interdisziplinären Netzwerkes Intégral Concept und leitet seither die Ateliers Intégral Ruedi Baur in Paris, Zürich und Berlin. Seit 1987 übernimmt er regelmässig Lehraufgaben. Von 1989 bis 1996 koordinierte er den Fachbereich Design an der École des Beaux-Arts in Lyon. 1995 wurde er Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, deren Rektor er von 1997 bis 2000 war. Im Jahr 2004 gründete er das Forschungsinstitut Design2context an der Zürcher Hochschule der Künste, das er seither zusammen mit Stefanie-Vera Kockot und Clemens Bellut leitet.
Er lehrt darüber hinaus an der Pariser École des Arts Décoratifs und regelmässig in China an der Luxun Academy in Shenjang, der Cafa in Peking sowie an der École internationale de Percé, die an die Université de Laval in Quebec angeschlossen ist und ihm 2007 den Ehrendoktortitel verliehen hat.
Binnenland
2007 gründeten Michael Mischler und Nik Thoenen ‘Binneland’. Als ‘Binnenland’ entwickeln Sie Schriften teils aus ihrem grafischen Antrieb heraus, aber auch aus reiner Lust am Buchstaben. Ihre Schriften werden im Eigenverlag vertreiben.
Beide besuchten die Fachklasse für Grafik an der kantonalen Schule für Gestaltung in Biel (CH). Seit ihrem Abschluss 1992/94 arbeiten beide als selbständige Grafiker und haben sich vorwiegend auf Bücher und Editorial Design spezialisiert. Ihre Auftraggeber sind fast ausschliesslich kulturelle Institutionen.
Sie sind temporär Dozenten an der Hochschule der Künste Bern und Schule für Gestaltung Bern-Biel. Nik Thönen lebt und arbeitet in Wien. Michael Mischler arbeitete neun Jahre als freier Mitarbeiter für das Berliner Verlagshaus ‘die Gestalten’, lebt und arbeitet jetzt in Bern.
Bernd Kuchenbeiser
Bernd Kuchenbeiser studierte Musik und Kommunikationsdesign in Heidelberg und Stuttgart. Seit 1996 Atelier für Gestaltung in München: Begleitung von Unternehmen, Organisationen der öffentlichen Hand und Verlagen in allen Bereichen der kulturellen und visuellen Kommunikation. Seit 1997 Gestaltung der Architekturzeitschrift „Baumeister“. Seit 2001 Lehraufträge an Hochschulen im In– und Ausland.
„Typografie ist nie Ausgangspunkt meiner Projekte, sondern das Ergebnis der Frage: Was bleibt übrig, wenn alles Überflüssige abgezogen wurde? Noch wichtiger als Schrift ist mir Energie-Blockaden abzubauen. Denn Energie entlädt ihre schöpferische Kraft nur in der Konzentration. Für mich ist der leere Raum genauso bedeutsam wie der gefüllte. Leere ist Pause und Stille – ich ruhe mich aus, erhole mich. Leere ist auch ein Ort der Kommunikation. Ich gebe der Sprache den Freiraum die sie braucht, um als Typografie zu wirken.“
Pixelgarten
Pixelgarten sind Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler. Beide studierten Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und arbeiten seit 2004 zusammen an freien und angewandten Projekten in den Bereichen Fotografie, Illustration und Grafik. Ihre Arbeit geht über zweidimensionale Printmedien hinaus in den dreidimensionalen Raum, als Kulisse für ihre fotografischen Inszenierungen oder aber als grafische Ebene in Ausstellungen.
Bernard Stein
Prof. Bernard Stein unterrichtet Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel mit den Schwerpunkten Plakatgestaltung und Erscheinungsbilder für kulturelle und institutionelle Auftraggeber. Er ist Gründer des Archivs für Historische Abbildungspraxis, das er seit 2008 gemeinsam mit Slawek Michalt führt. Dort widmet er sich den Fragen von Handwerk und Historie, sowie Vermittlung und Bildung in der Visuellen Kommunikation. Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Dr. Michaela Herrmann arbeitet er seit 2004 an dem historischen Gestaltungsprogramm „stiyle“.
Von 2002-09 war er Kurator der MetaHaus Veranstaltungen und gestalterischer Berater von MetaDesign Berlin und, zwischenzeitlich, Creative Director der Unit M und Mitglied der Geschäftsleitung. Mit Nicolaus Ott gründete er 1978 das Atelier Ott+Stein in Berlin. Gemeinsam gestalteten sie bis 2004 vorwiegend für Berliner Kultureinrichtungen, Künstler, Architekten und Verlage. Über ihre Arbeit erschienen die Bücher: „Vom Wort zum Bild und Zurück“ im Verlag Ernst&Sohn 1992 und „Nicolaus Ott + Bernard Stein, Grafikdesign“, im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung 2008 in der Kunstbibliothek Berlin. Bernard Stein ist Mitglied der AGI und Herausgeber des Typografielexikon TYPO – Wann? Wer? Wie? Im Könemann Verlag 1998, mit Friedrich Friedl und Nicolaus Ott.
Mit Günter Karl Bose kuratierte er 2005 die AGI Ausstellung „IMAGINE 5.5 Decades of Graphic Design “ im Kulturforum und veranstaltet mit Holger Volland den Designmai Kongress 2009 unter der Fragestellung „Ab wann ist was gestaltet?“ in der Temporären Kunsthalle Berlin. Mit Slawek Michalt gestaltet er 2010 die Ausstellung „Welt aus Schrift“ in den Ausstellungshallen der Staatlichen Museen zu Berlin. Seit 2003 ist Bernard Stein Mitglied im Kunstbeirat für Briefmarken des Bundesfinanzministeriums und seit 2008 Mitglied der Jury für die Plakate und das CD der Kieler Woche. Bernard Stein hat von 1973–1976 Angewandte Kunst bei Prof. Helmut Lortz an der HdK in Berlin studiert, bis 1997 als Meisterschüler. Er lebt in Berlin, wo er 1949 geboren wurde und hat vier nette Kinder.
Strukt
Das Wiener Designstudio Strukt gestaltet digitale mediale Erlebnisse. Strukt ist in den Bereichen Interaktionsdesign, generative Gestaltung, Animation und Grafikdesign tätig. Das Studio realisiert seit seiner Gründung 2007 preisgekrönte digitale Medieninstallationen und Animationen für Präsentationen, Ausstellungen, Firmen– und Kulturveranstaltungen.
Gregor Hofbauer und Andreas Koller sind Mitbegründer von Strukt. Als Producer und Sales Manager betreut Gregor Hofbauer Kunden wie Audi, Mercedes-Benz, Adidas, Nike, Deutsche Telekom, Wien Tourismus, RWE, EnBW und E.ON. Andreas Koller ist als Creative Director für die gestalterische Umsetzung der Grafik– und Motiondesignprojekte und der interaktiven Medieninstallationen von Strukt verantwortlich. Zu den Themen Generative Gestaltung und Motiondesign haben sie Lehraufträge an der Kunstuniversität Linz und der Fachhochschule Salzburg MultiMediaArt und halten fachspezifische Vorträge auf Konferenzen und Universitäten.
Tomato – Michael Horsham
Tomato is an independent studio devoted to making communication across media.
Founded in 1991, the studio comprises ten members: John Warwicker, Joel Baumann, Tota Hasegawa, Michael Horsham, Jason Kedgley, Simon Taylor, Dirk van Dooren, Dylan Kendle. Karl Hyde and Rick Smith are the band Underworld. The main studio space is in Clerkenwell, London though John Warwicker is based in Melbourne, Australia and Joel Baumann in Kassel, Germany. Tota Hasegawa divides his time between Tokyo and London.
Tomato’s activities include film, digital media, installations, typography, television commercials, exhibitions, branding, brand development, websites, photography, writing, music and spaces. A selected client list includes: BBC, Design for London, London Development Agency, Museum of Contemporary Art Bolzano, Italy, Philips, Nokia, Adidas, The British Council, Sharp, Seiko, Casio, Domus, The Economist, Intelligent Life, Channel 4, TV Asahi, Chevrolet, Nike, AOL, City of Barcelona, Expo Zaragosa.
Tomato’s approach to making work for its clients is shaped by its flat hierarchy. The studio is wholly and equally owned by its members and there is a deal of cross fertilisation between disciplines and modes of practice. The aim is to make the most appropriate response possible to any given brief, available technology or set of circumstances.
Publications
Process; A Tomato Project (Thames and Hudson 1998)
Bareback — A Tomato Project (Calmann and King 2001)
The Floating World — John Warwicker (2009)
Exhibitions
Die Neue Sammlung, München 1999
EACC, Castellon, Spain, 2001
Art Jam, New York, Jacobsen Howard Gallery 2008
Bio Michael Horsham
I began working within Tomato on a freelance basis in 1994, joining full-time in 1996. In the ensuing sixteen years I have worked on many projects including installations, exhibitions, film projects, books, branding and naming, animation, strategic thinking, design, music and writing. I have also been involved in running creative workshops in Japan and the USA.
A small selection of projects in which I have been involved are shown overleaf.
I trained at Brighton Polytechnic Faculty of Art and Design (first degree a First Class BA (Hons) in Art and Design History) and subsequently at the Royal College of Art and the Victoria and Albert Museum in London where I gained my MA (RCA).
Prior to joining Tomato I worked extensively as a writer on design and architecture for a number of specialist magazines including Wallpaper, Frieze, Blueprint, Design and Arena and national newspapers including The Guardian, The Independent and the Financial Times. I also edited the International Design Yearbook for a couple of years (1998–99).
I have continued to work as a musician releasing albums with two of my Tomato collaborators (Simon Taylor and Martin Green) under the name Johnny Conquest.
Most recently last year I have been working on promotional films for the new Underworld album due for release in September 2010 as well as branding projects and commercials for the BBC and an identity and communication programme and artplan for a major architectural programme in Seattle, Washington, USA.
I have also been writing for Etapes, the International magazine of visual culture.
I live in London with my wife and daughter.
Niklaus Troxler
1947 geboren in Willisau/Schweiz, erst Typografenlehre, danach Ausbildung zum Grafiker an der Schule für Gestaltung in Luzern. Arbeitet als selbständiger Grafiker seit 1973 in Willisau, wo er auch Jazzkonzerte (seit 1966) und das Jazz Festival (seit 1975) veranstaltet. Hat für seine kulturellen Aktivitäten 1982 den Innerschweizer Kulturpreis und 1989 den Tourismuspreis der Zentralschweiz erhalten. 1994 wurde Niklaus Troxler Ehrenbürger von Willisau-Stadt.Seit 1998 Professor für Kommunikationsdesign an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Viele internationale Preise: 2x Gold an Plakat Triennale in Essen (1987 und 1993), 1. Preis beim Festival de l’affiche in Chaumont/Frankreich 1992, 1. Preis Lahti/Finnland Plakat Biennale 1993, Silbermedaille Plakat Biennale in Brno/ Tschechische Republik 1990, Bronzemedaille an der Plakat Triennale Toyama/ Japan 1994, 1. Preis Plakat Triennale Trnava/Slovakei 1997, Gold Preis an der Plakat Biennale in Helsinki/ Finnland 1997, 1. Preis an der Plakat Triennale in Hongkong 2001, Grand Prix ander 1st China International Poster Biennial in Hangzhou, Spezialpreis Plakat Biennale Warschau/ Polen 1990 und viele mehr. Seit 1977 22mal ‘Schweizer Plakate des Jahres’, viele Auszeichnungen bei den Art Directors Clubs in New York, Europa und der Schweiz, sowie bei den Type Directors Clubs in New York und Tokyo.
Hat viele Plakate für die Willisauer Jazzkonzerte, aber auch solche für Theater, Festivals, Messen, für den Umweltschutz und kommerzielle Zwecke gestaltet. Ebenfalls Gestalter von Kunst am Bau, Textildesign, Uhren, Dosen und Flaschen u.a. Plakate von Niklaus Troxler sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, u.a. im Museum of Modern Art New York, Plakatmuseum Essen, Plakatmuseum Wilanowa Warschau, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, in der Neuen Sammlung München, in den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus, in der Plakatsammlung Museum für Gestaltung Zürich, in der Plakatsammlung Schule für Gestaltung Basel u.v.a.
Grössere Einzelausstellungen u.a. in New York, Tokyo, Havanna, Beijing, Chengdu, Warschau, Caracas, Mexico City, Paris, Berlin, Genf, Zürich und Luzern.
Niklaus Troxler ist Mitglied von AGI Alliance Graphique Internationale.
Publikation: Jazz Blvd.- Niklaus Troxler Posters, Verlag Lars Müller. ISBN 3–907044-90–8
Siehe auch unter:
www.jazzwillisau.ch
www.troxlerart.ch
Raffinerie
Die Raffinerie ist der Ort, an welchem innovative Ideen zu hochwertiger Gestaltung raffiniert werden. Wir bieten die Plattform, welche die Möglichkeiten zur Verwirklichung von kreativem Potential bereitstellt und den hohen Anspruch an gestalterische Lösungen sichert.
Die Raffinerie AG für Gestaltung wurde im März 2000 gegründet. Sie wird von Reto Ehrbar und Nenad Kovacic (beide Partner und Gründer) sowie Christian Haas geführt. Diese beschäftigt ein versiertes Team von Grafikern und Illustratoren.
Andreas Uebele
Andreas Uebele, Jahrgang 1960, Studium Architektur und Städtebau an der Universität Stuttgart und freie Grafik an der Kunstakademie Stuttgart. Seit 1996 eigenes Büro für visuelle Kommunikation in Stuttgart und seit 1998 Professor für Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Düsseldorf, seit 2002 Mitglied im Type Directors Club New York, Art Directors Club New York und Art Directors Club Deutschland, seit 2005 Mitglied im Rat für Formgebung und seit 2007 Mitglied der AGI, Alliance Graphique Internationale.
Das Büro arbeitet in allen Bereichen der visuellen Kommunikation. Schwerpunkte sind visuelle Identität, Informations– und Orientierungssystem, Unternehmenskommunikation, Messe und Ausstellung.
Die Arbeiten des Büros wurden in den letzten Jahren mit über 270 internationalen und nationalen Auszeichnungen gewürdigt und sind in folgenden Museen vertreten: dhub Disseny Hub Barcelona, Stedelijk Museum Amsterdam, The Chicago Athenaeum und The Museum of Modern Art Toyama.
www.uebele.com/
Yanone
Yanone, geboren 1982, ist junger Gebrauchsgrafiker und Schriftgestalter, Multi-Media-Künstler, DJ und Sound-System-Operator. Nachdem er neun Jahre seiner Kindheit und Jugend mit der Familie in Addis Abeba, Hauptstadt des ostafrikanischen Äthiopiens lebte, kehrte er 1997 ins wiedervereinigte Deutschland zurück und schloss seine Schulbildung ab. Das zum Hobby gewordene Programmieren sollte fortan sein Berufswunsch sein. Schnell aber verschob sich der Fokus auf das Gestalten von Webseiten, die Gebrauchsgrafik, und Schriftgestaltung im Speziellen. 2002 nahm er das Studium der Mediensysteme an der Bauhaus-Universität in Weimar auf, wo er 2004 ins Fach Visuelle Kommunikation wechselte. Ein Freund brachte ihm damals das Gefühl für das Gestalten einzelner Buchstaben und die benötigte Software bei, was sein Interesse in Schriftgestaltung erneuerte. Seine sieben Universitäts-Jahre brachten ihn u.a. auch zu einem Praktikum nach Amman, Jordanien, ins dort ansässige Gestaltungsbüro SYNTAX, und nach Berlin zum Schriftenhersteller FontShop International. Dort lernte er das Verständnis und den notwendigen Durchblick zum Herstellen professioneller Schriften. 2009 schloss er das Studium in Weimar mit einem umfangreichen Schriftgestaltungsprojekt ab, das er auf dem 20plusX vorstellt: Einer arabisch/lateinischen Schriftfamilie für das Branding der Greater Amman Municipality, der Stadtgemeinde Amman. Im Moment versucht er, seine schriftgestalterischen Fähigkeiten im Type]Media Master-Studiengang an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag zu verfeinern.